Review: Kindle Fire HD-Tablet

Den einfachen Kindle nehme ich mal ganz aus, denn der hat keine eigene Beleuchtung, was einen enormen Unterschied zu den anderen Geräten ausmacht. Ursprünglich hatte ich mit einem E-Reader begonnen, weil ich gern abends im Sommer noch draußen sitze und lese, das geht mit einem beleuchteten E-Reader ausgezeichnet.

Für Kenner und Könner ist das alles "kalter Kaffee", absolut richtig, aber ich habe in letzter Zeit wirklich öfter Leute erlebt, die unsicher waren, welcher Kindle zu ihnen am besten passt.




Für den Paperwhite spricht:
- sehr lange Akkulaufzeit, je nach Lesegewohnheit laut amazon bis zu vier Wochen bei ca. einer halben Stunde lesen am Tag und Beleuchtung auf max. Stufe 10. Bei mir sind ca. zwei Wochen realistisch, da ich täglich deutlich mehr lese, aber auch das ist sehr gut.
- sehr angenehm für die Augen, sogar weniger Ermüdungserscheinungen als beim Lesen im Schein einer Lampe durch die sanfte Lichtquelle, die wirklich wie eine helle Buchseite wirkt.
- Man kann die Bildschirmhelligkeit kleinstufig individuell einstellen. Bei hellem Sonnenlicht stellt man einfach die Beleuchtung ganz aus und liest dann wie aus einem Druckbuch, da die matte Display-Oberfläche nicht spiegelt
- theoretischer Speicherplatz für eine ganze Privatbibliothek
- das Gerät ist sehr leicht, so dass man es stundenlang mühelos halten kann
- man kann die Bücher in einzelne Sammlungen einordnen, das macht das Wiederfinden einfach
- durch die geringe Technik ist das Gerät weniger störanfällig
- es gibt einen Vokabeltrainer für Leute, die gern fremdsprachliche Bücher lesen

Für einen Kindle Fire (egal, welches Modell) spricht
- bunte Seiten, das ist besonders bei bebilderten Büchern interessant, zumal man in die Bilder auch noch zoomen kann
- deshalb ideal für alle, die oft illustrierte Werke (Bildbände, Kinderbücher, Sachbücher, Comics usw.) lesen
- mein persönlicher Knaller: man kann sich jedes englische Buch mit der "text to speech"-Funktion in ein Hörbuch umwandeln, vorgelesen wird von einer angenehmen Frauenstimme mit Neuengland-Akzent.
- hier kann man auf einen Sepia-Hintergrund umstellen, was den E-Reader betrifft, so dass auch beim Fire das Lesen angenehm ist
- Lesen im Sonnenlicht ist auch möglich, wenn man das Display mit einer mattierenden Folie überklebt und die Beleuchtung sehr hoch einstellt (anders als bei Paperwhite, wo man die Beleuchtung in der Sonne ganz ausstellt)
- die gerade gelesenen Bücher kommen ins "Karussel", also, immer, wenn man das Tablet startet, sieht man sofort, was man als letztes gelesen hat und kann das Buch sofort aufrufen
- man kann seine Lieblingsbücher unter "Favoriten" speichern
- und natürlich, dass ein Fire viele andere Funktionen hat wie z.B.: Internetzugang, Emailabfrage, Photos und Videos speichern, Apps herunterladen (also auch u.a. Spiele), MP3-Player...

Bei beiden Modellen lassen sich verschiedene Schrifttypen und -größen frei wählen, ebenso der Zeilenabstand.

Jetzt zu den Nachteilen

Paperwhite
- bei den neuen Paperwhite ist die Schrift gegenüber dem alten Modell etwas blässlicher, aber daran gewöhnt man sich
- keine bunten Darstellungen, Bilder sind generell etwas "verwaschen" und nicht so gut erkennbar, auch S/W-Photos, Zeichnungen sind weniger problematisch
- keine prozentuale Akkuanzeige, man kann an der Batteriedarstellung nur grob erahnen, wie viel "Saft" noch da ist
- theoretisch ist Internetnutzung über einen vorinstallierten Beta-Browser möglich, die Qualität ist aber antiquarisch (sehr langsamer Seitenaufbau, mühsames scrollen usw.) und die Anzeige natürlich nur Schwarz/Weiß

Fire
- deutlich schwerer, hier schläft einem schon mal die Hand ein (ist halt ein Tablet)
- keine Möglichkeit, Bücher zu katalogisieren, also in Sammlungen zu verteilen
- bei täglicher mehrstündiger Nutzung häufige Aufladung bis zu täglich, auch wenn man nur liest
- da der Kindle Fire mitunter sehr warm werden kann, ist eine Schutzhülle sehr empfehlenswert






Mein persönliches Fazit:
Wer wirklich nur viel lesen möchte und zwar vorwiegend Romane und Fachbücher ohne viel Bildmaterial, der ist mit einem Paperwhite langfristig am besten bedient.
Wer nicht regelmäßig täglich viel liest, gern z.B. Bildbände anschaut oder illustrierte Bücher mag, der sollte besser einen Fire wählen.
Wer vorwiegend viele deutsche Bücher liest, kann nach oben genannten Aspekten entscheiden.
Wer gern englische Bücher liest, kann entscheiden, woran mehr Interesse besteht: an dem Vokabeltrainer (Paperwhite) oder an der Vorlesefunktion (Fire).






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